Neurodermitis

Der Teufelskreis von Jucken und Kratzen

Juckreiz, trockene Haut, Rötungen – das sind nur einige der Symptome, unter denen Menschen mit Neurodermitis leiden. Neurodermitis ist die häufigste Erkrankung der Haut überhaupt. Allein in Deutschland leiden sechs Millionen Menschen daran.

Was ist Neurodermitis?
Das Wort „Neurodermitis“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt Hautentzündung. Die Erkrankung, bei der die Hautoberfläche chronisch entzündet ist, tritt bei den meisten Menschen in Schüben auf.

Wodurch sind solche Schübe gekennzeichnet?
In diesen Schüben jucken die betroffenen Hautstellen, es bilden sich Knötchen und die Hautstellen verdicken sich. Für die Betroffenen ist der ewige Juckreiz sehr schmerzhaft und qualvoll, denn sie kratzen sich die Haut oft wund und blutig.

Welche Stellen sind meistens betroffen?
Am häufigsten tritt die Neurodermitis in den Kniekehlen, den Ellenbogen und am Hals auf. Bei Erwachsenen sind häufig auch die Hände betroffen.

Wenn die Haut juckt, hilft vermeintlich nur Kratzen. Genau das macht aber alles nur noch schlimmer.

Gibt es auch seelische Folgen?
Auch die Seele leidet unter der Erkrankung. Die Haut schmerzt und bietet keinen schönen Anblick. Viele Jugendliche schämen sich für die Ekzeme und wunden Stellen. Da gerade die Psyche eine wichtige Rolle beim Ausbruch der Erkrankung spielt, können sich die Symptome so weiter verschlimmern.

Welche Folgen treten auf?
Die Haut wird wund und blutig und verliert so ihre wichtige Funktion als Schutzschild gegen schädliche Umwelteinflüsse. Außerdem kommt es zu einer Störung der Schweißbildung, der Hautdurchblutung und der Temperaturregelung. Als Folge verstärkt sich der Juckreiz und die Haut wird noch anfälliger für Entzündungen und Ekzeme.

Neurodermitis ist eine erbliche Erkrankung. Die Veranlagung wird von den Eltern an die Kinder weitergegeben. Jedoch nicht bei allen Kindern erkrankter Eltern bricht die Neurodermitis auch aus.

Warum ist es schwierig die Ursache von Neurodermitis zu finden? 
Da Menschen mit Neurodermitis auf sehr unterschiedliche Umwelteinflüsse reagieren und auch die Psyche eine große Rolle spielt, ist die Suche nach den Ursachen und der richtigen Therapie sehr schwierig.

Was beeinflusst die Entstehung von Neurodermitis?
Für den Krankheitsausbruch sind vor allem Umwelteinflüsse und psychische Faktoren verantwortlich. Durch eine verstärkte Abwehrreaktion des Körpers auf Nahrungsmittel, Hausstaub oder Blütenpollen bildet der Körper zu viele Antikörper. Diese führen dazu, dass sich die Haut entzündet und ein Juckreiz entsteht. Aber auch seelische Belastungen wie z.B. Stress, Trauer oder Angst können zum Ausbruch der Erkrankung selbst und später zu den immer wiederkehrenden Krankheitsschüben führen.

Neurodermitis gilt als unheilbar. Die Symptome können jedoch gut gelindert werden. Zunächst sollte den Ursachen auf den Grund gegangen werden.

Wie verläuft die Behandlung von Neurodermitis?
In der Regel zielt die Behandlung darauf ab, die Beschwerden zu lindern und weitere Krankheitsschübe zu verhindern. Es gibt zahlreiche Medikamente wie z.B. Salben, Cremes und Emulsionen für die äußere Behandlung der Haut sowie Tabletten und Infusionen für die innere Behandlung. Auch hier ist eine ausführliche Beratung durch den Hausarzt notwendig.

Welchen Zusammenhang gibt es zwischen Ernährung und Neurodermitis?
Viele Erkrankte regieren auf bestimmte Nahrungsmittel wie Eier, Milcheiweiß, Fischeiweiß, Nüsse, Zitrusfrüchte und Äpfel, bestimmte Gemüse, Schweinefleisch, Lebensmittelfarbstoffe und Konservierungsmittel allergisch. Eine Ernährungsumstellung kann für diese Menschen sinnvoll sein, sollte jedoch unter Aufsicht des behandelnden Arztes erfolgen.

Was können Betroffene selber machen um eine Verbesserung zu erreichen?
Betroffene sollten ihre Haut mit fett- und feuchtigkeitshaltigen Cremes pflegen. Das Vermeiden von stressigen Situationen kann außerdem dazu führen, dass die Schübe seltener auftreten.

Wie verhält sich Neurodermitis mit steigendem Alter?
Bei den meisten Menschen heilt die Neurodermitis bis ins Jugendalter ab. Die Neigung zur Bildung von Ekzemen bleibt zwar bestehen, die Krankheitsschübe treten jedoch nur noch selten oder auch gar nicht mehr auf.