Wer kennt es nicht, das Zwicken und Zwacken im Rücken? Fast jeden Erwachsenen trifft es mal: das „Kreuz mit dem Kreuz". Rückenschmerzen kommen und gehen bei fast jedem von uns. Vorsicht ist allerdings geboten, wenn Rückenprobleme chronisch werden. Jede fünfte Frau und jeder siebte Mann leidet unter chronischen Rückenschmerzen.
Häufig vermuten wir, dass ein Zusammenhang mit unserem Arbeitsleben gegeben ist, vor allem bei Berufen, in denen schweres Heben, sich wiederholen.
Auch psychische Faktoren werden oft als Grund für Rückenbeschwerden genannt. In den meisten Fällen kann nicht ein Grund allein als Ursache für Rückenbeschwerden ausgemacht werden, meist spielen eine Vielzahl von Faktoren eine Rolle.
Hier stellt sich nun die Frage, weshalb es bei manchen Menschen bei einem einmaligen oder zumindest nicht sehr oft auftretenden Rückenschmerz bleibt und bei anderen sich Rückenschmerzen zu einem chronischen Krankheitsbild ausweiten? Entscheidend für den Verlauf von Rückenbeschwerden ist der Umgang mit den Schmerzen. Wer aktiv ist und in Bewegung bleibt, kann Rückenbeschwerden positiv beeinflussen.
Haben Sie keine Angst vor so genannten falschen Bewegungen. Es ist für unseren Körper besser, wenn er ab und zu die so genannten ergonomischen Regeln vernachlässigt, als dass zu wenig Bewegung stattfindet. Und keine Angst, unser Körper ist dafür ausgelegt, dass er auch mal schweren Belastungen standhalten kann.
Grundsätzlich tut es unserem Rücken gut, wenn wir für mehr Bewegung in unserem Alltag sorgen. Egal ob wir am Schreibtisch arbeiten oder eine stehende Tätigkeit ausführen. Denn unserem Körper tut Bewegung als Ausgleich gut. Dazu müssen wir uns nicht gleich in Sportskanonen verwandeln. Für den Anfang würde es reichen, wenn wir mehr Bewegung in unseren Alltag einbauen.
Unsere Psyche ist ein entscheidender Faktor für unsere Rückengesundheit. Unsere geistig-seelische Gesundheit hat großen Einfluss auf den Verlauf von Rückenbeschwerden. Das heißt, wie wir Schmerzen wahrnehmen und wie wir sie verarbeiten können, ist von Person zu Person unterschiedlich. Wenn wir mit unserem Leben zufrieden sind, sinkt das Risiko, dass Rückenschmerzen chronisch werden.
Dynamisches Sitzen heißt das Zauberwort für gesundes Sitzen. Unser Körper braucht so viel Bewegung wie möglich. Gut ist es, zwischendurch mal aufzustehen, z.B. um zu telefonieren oder Papier aus dem Drucker zu holen.
Auch zu Hause gibt es viele Tätigkeiten - sei es Putzen, Bügeln, Staubsaugen - bei denen wir an unseren Rücken denken sollten. Verhalten wir uns auch bei der Hausarbeit möglichst rückengerecht, dann wird die Wirbelsäule entlastet und wir beugen Rückenbeschwerden vor.
Was tun bei akuten Beschwerden? Am besten so aktiv wie möglich bleiben. Bei starken Schmerzen einen Arzt aufsuchen, er wird mit uns gemeinsam das weitere Vorgehen besprechen.
Entscheidend ist: Wer aktiv ist und in Bewegung bleibt, kann Rückenbeschwerden positiv beeinflussen.
Bei zu langer Inaktivität entsteht ein Kreislauf der Inaktivität:
Schmerzen » Schonung/ Inaktivität » eingeschränkte Beweglichkeit/ Abbau von Muskeln » verminderte Leistungsfähigkeit » Inaktivität/ Schonung
Wir können diesen Kreislauf jedoch aktiv durchbrechen.
Schmerzen » Aktivität/ Rückentraining/ Stressabbau » positiver Trainings-/ Aktivitätseffekt » verbesserte Leistungsfähigkeit » Schmerzlinderung
Es gibt so viele unterschiedliche Gründe für Rückenbeschwerden wie Menschen mit Beschwerden. Jeder von uns hat seine individuellen Risikofaktoren. Hören Sie auf Ihren Körper und was ihm gut tut, dann sind Sie auf dem besten Weg mit Ihren Beschwerden umgehen zu können, die Schmerzen zu lindern, die Häufigkeit zu reduzieren und die Dauer zu verkürzen.