Die kleinen Plagegeister halten sich am liebsten im Unterholz, auf Zweigen und Gräsern in etwa 1,40 Meter Höhe auf. Dort warten sie auf einen „Wirt", der sie im Vorbeigehen mitnimmt. Dass Zecken auf Bäumen sitzen und sich von dort auf Menschen (und Tiere) fallen lassen, stimmt nicht.
Bevorzugte Einstichstellen sind warme, gut durchblutete Körperpartien am Kopf, in der Achselhöhle, in der Leistengegend oder zwischen den Zehen. Zeckenbisse können gefährliche Infektionen wie Borreliose und Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME) auslösen, die meisten sind jedoch harmlos. Wer einige Vorsichtsmaßnahmen beachtet, kann sich schützen.
Wissenswertes über Zecken
Zecken können ihre Opfer wittern, obwohl sie keine richtige Nase haben. Aber sie haben ein besonderes Organ am Vorderbein, mit dem sie bestimmte Stoffe "riechen" können. Die „Zeckennase“ wird von Biologen als „Hallersches Organ“ bezeichnet. Es registriert zum Beispiel im Schweiß enthaltene Stoffe wie Buttersäure oder Ammoniak sowie Kohlendioxid, das beim Ausatmen entsteht. So können Zecken ihre Opfer erkennen.
Einige Zecken tragen Borrelien in sich, Bakterien, die für die Borreliose verantwortlich sind. Jährlich erkranken rund 50.000 Menschen in Deutschland an dieser gefährlichen Krankheit, die Nervensystem, Gelenke und Gewebe schädigt. Gegen Borreliose gibt es keine Vorbeugung, hier helfen schnelles Handeln und die Behandlung mit Antibiotika. Die Symptome sind Abgeschlagenheit, Fieber und Kopfschmerzen. Als Hinweis gilt in vielen Fällen eine Rötung an der Einstichstelle, die Tage oder Wochen nach dem Zeckenbiss auftreten kann.
Die so genannte Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME) ist trotz ihres Namens nicht auf diese Jahreszeit beschränkt. Bei einer Infektion mit dem FSME-Virus treten etwa 14 Tage nach dem Stich grippeähnliche Symptome wie Kopf- und Gliederschmerzen sowie Fieber auf. Bei einem Drittel der Erkrankten kommt es nach kurzer Zeit zu einem zweiten Krankheitsschub mit hohem Fieber, Nackensteifheit, Erbrechen, Entzündung der Hirnhaut, des Gehirns und des Rückenmarks.
Wenn sich eine Zecke erst einmal in der Haut verankert hat, ist es wichtig, sie baldmöglichst zu entfernen. Das minimiert das Risiko, dass es zu einer Borreliose kommt. Zum Entfernen einer Zecke gibt es spezielle Hilfsmittel: sogenannte Zeckenpinzetten (Zeckenzangen), Zeckenkarten und Zeckenhaken.
Auf der Seite der Gesundheitsinformation.de des IQWiG finden Sie Informationen, wie Sie eine Zecke entfernen können.
Die STIKO (Ständige Impfkommission des Robert Koch-Instituts) empfiehlt eine FSME-Impfung für Personen, die in FSME-Risikogebieten zeckenexponiert sind, also für Einwohner bzw. beruflich Tätige, aber auch für Besucher, die sich hauptsächlich in freier Natur aufhalten wollen.
In Deutschland besteht ein Risiko für eine FSME-Infektion vor allem in Bayern und Baden-Württemberg, in Südhessen, im südöstlichen Thüringen, in Sachsen und auch im südöstlichen Brandenburg. Wie das Epidemiologische Bulletin 9/2024 ausführt, kommen nun zwei neue Risikogebiete hinzu, die beide an bekannte Risikogebiete grenzen: In Brandenburg kommt mit dem Stadtkreis Frankfurt (Oder) ein viertes Risikogebiet hinzu, in Thüringen der Landkreis Altenburger Land. Somit sind aktuell 180 Kreise als FSME-Risikogebiete ausgewiesen (Stand: 29.1.2024).
Quelle: www.rki.de STIKO (Ständige Impfkommission des Robert Koch-Instituts)
Wenn möglich Gebüsch, Unterholz und hohe Gräser meiden. Helle, geschlossene Kleidung (lange Hosen), feste Schuhe tragen. Socken/Strümpfe über die Hosenbeine ziehen. Nach dem Spaziergang Kleidung und Körper nach Zecken absuchen. Sie sollten innerhalb von zwölf Stunden entfernt werden, da das Infektionsrisiko mit der Saugdauer steigt.