Magersüchtige sind extrem dünn und haben in der Regel ein Gewicht, das 25 Prozent unter dem Normalgewicht liegt. Die Magersucht tritt am häufigsten bei jungen Mädchen und Frauen im Alter zwischen 14 und 18 Jahren auf. Mittlerweile erkranken jedoch auch schon sehr viel jüngere Mädchen an der Essstörung.
Beim typischen Krankheitsverlauf verlieren die Betroffenen innerhalb weniger Monate deutlich an Gewicht.
Durch extrem langsames Essen oder Vortäuschen des Essens, aber auch exzessives Sporttreiben und ständiges Wiegen versuchen sie, ihr Gewicht kontinuierlich zu senken. Es kann jedoch auch geschehen, dass sie ab und zu die Kontrolle über ihr Essverhalten verlieren und wahllos Essen in sich hinein stopfen
Mischformen von Magersucht und Ess-Brech-Sucht (Bulimie) sind nicht selten.
Eine Zufriedenheit mit dem Gewicht stellt sich bei Magersüchtigen nicht ein und das Wunschgewicht wird immer niedriger. Obwohl sie deutliches Untergewicht haben, fühlen magersüchtige Menschen sich dick. Ihre Körperwahrnehmung ist gestört und sie haben keine Empfindung mehr für die Bedürfnisse ihres Körpers. Das Gefühl, hässlich und wertlos zu sein, dominiert bei ihnen und schwächt zunehmend ihr Selbstbewusstsein.
Wer erkrankt und woran erkennt man das?
Magersucht ist eine Essstörung, an der hauptsächlich junge Mädchen erkranken. Bei 14 Prozent der Mädchen im Alter von 12 bis 20 Jahren besteht ein hohes Risiko für die Entwicklung einer Magersucht. Aber auch sehr viel jüngere Mädchen und ältere Frauen können an der Essstörung erkranken.
Magersüchtige Menschen sind oft sehr perfektionistisch und ehrgeizig. Sie wollen nicht nur eine totale Kontrolle über ihr Essverhalten haben, sondern auch in der Schule oder im Sport die beste Leistung erbringen. Obwohl ihr Körper im Verlauf der Erkrankung immer schwächer wird, hält dieser Ehrgeiz an.
Gesundheitliche Folgen
Magersucht ist eine Erkrankung, bei der eine Reihe von ernsthaften gesundheitlichen Folgeschäden auftreten können. Die Kombination aus Fasten, Erbrechen, exzessivem Sport und Abführmitteln bringt den Körper auf Dauer in einen gefährlichen Mangelzustand.
Hilfe
Viele Angehörige fühlen sich hilflos und wissen nicht, wie sie sich Magersüchtigen gegenüber verhalten sollen. Hilfe und Ratschläge werden von den Erkrankten zurückgewiesen, da sie große Angst vor der Gewichtszunahme haben oder ihre Erkrankung leugnen. Auch wenn die Erkrankten sich die Krankheit nicht eingestehen, müssen Familie und Freunde auf einer Therapie bestehen oder sich zumindest an eine Beratungsstelle für Angehörige wenden. Die Folgeschäden der Magersucht sind massiv und die Magersucht kann chronisch werden.
Weitere Informationen
ANAD e.V.
Hilfe für Menschen mit Essstörungen durch kompetente Beratung und multidisziplinäre Therapie.
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
Informationen zum Thema Essstörungen für Betroffene, Eltern beziehungsweise Angehörige sowie Lehr- und Mittlerkräfte.