Eine Folge einer chronischen Bronchitis oder einer Atemwegsallergie (Heuschnupfen, Allergie gegen Pollen, Staub, chemische Stoffe, Abgase, Hausstaubmilben, Tierhaare) kann Asthma sein.
Allergisches Asthma
Allergisches Asthma ist die häufigste Asthmaform. Sie beginnt meist schon im Kindesalter durch Überempfindlichkeit der Bronchialschleimhaut gegen Stoffe aus der Luft oder der Nahrung. Häufigste Auslöser sind
• Tierhaare
• Mikroorganismen (z.B. Schimmelpilze)
• Hausstaubmilben
• Blütenpollen
• Nahrungsmittel (Erdbeeren, Milchprodukte, Fischeiweiß)
• Kunststoffe, synthetische Fasern
• Lösungsmittel, Waschmittel, Parfums
Je eher ein allergisches Asthma behandelt wird, desto wahrscheinlicher ist es, dass ein chronischer Verlauf vermieden werden kann. Deshalb wird der Arzt nach dem Auslöser suchen, um eine Gegenbehandlung wie die spezifische Immuntherapie vorzunehmen.
Medikamentöses Asthma
Einige Medikamentengruppen können Asthmaanfälle auslösen. Daher sollten Asthmakranke ihre Erkrankung bei jedem Arztkontakt mitteilen, auch wenn sie wegen anderer Beschwerden in Behandlung sind.
Anstrengungsasthma
Diese Asthmaform tritt vor allem bei Kindern auf, wenn diese sich stark verausgaben. Es tritt eher nach Dauerbelastungen auf und klingt nach 20 bis 30 Minuten wieder ab.
Asthma durch chemische und physikalische Reize
Die ständige Inhalation von Stäuben, Aluminiumpulver, Zigarettenrauch, Auspuffgasen oder Küchendünsten, aber auch Nebel, kalte oder feuchtwarme Luft, Föhn oder trockene Zentralheizungsluft können zu Funktionsstörungen der Atmung führen. In manchen Branchen tritt Asthma häufiger auf, etwa bei Bäckern, Reinigungsfachkräften und Berufen, in denen viel Kontakt mit Gasen und Stäuben besteht.
Psychogenes Asthma
Beim psychogenen Asthma führen (auch) psychische Faktoren wie Angst, Ärger, Konflikte oder freudige Erregung zu Asthmaanfällen. Ein positives Verhältnis zu sich selbst sowie gezielte Übungen zum Stressabbau können deutlich zur Besserung beitragen.
Infektasthma
Hier treten die Beschwerden erst im Erwachsenenalter auf. Oft wurden in der Kindheit Virusinfekte und Erkältungen nicht richtig ausgeheilt und führen dazu, dass sich bakterielle Infektionen entwickeln, die dann Jahre oder Jahrzehnte später zu Beschwerden führen – vor allem bei akuten Erkältungen.
Die hier beschriebenen Asthmaformen können auch miteinander kombiniert auftreten. Man spricht dann von gemischtförmigem Asthma.
- Schritt: Anamnese: Die Ärztin oder der Arzt wird sich zunächst Ihre Symptome und die Umstände, unter denen sie auftreten, schildern lassen. Außerdem wird man Sie nach familiären Belastungen befragen.
- Schritt: Abhören: Verengte Bronchien erzeugen ein typisches Geräusch, das mit dem Stethoskop leicht diagnostiziert werden kann.
- Schritt: Spirometrie/Lungenfunktionstest: Mithilfe eines Messgeräts, in das der Patient hineinbläst, werden das Atemvolumen sowie Menge und Kraft der Ausatmung festgestellt.
- Schritt (nur bei einigen Formen von Asthma): Zusammensetzung der Atemluft: Die ausgeatmeten Stoffe werden bestimmt und der Sauerstoffgehalt der Atemluft ermittelt.
Wenn Sie die Heilmittel richtig einsetzen und Ihre Lebensführung auf die Erkrankung einstellen, werden Sie durch die Erkrankung nur wenig eingeschränkt sein.
Rauchen einstellen
Der aggressive, krebserzeugende Rauch von Zigaretten und Zigarren schadet angegriffenen Bronchien besonders und lässt sich auch nicht mit Medikamenten behandeln. Hören Sie mit dem Rauchen auf und bitten Sie auch andere Menschen, in Ihrer Gegenwart nicht zu rauchen.
Dosiert Sport treiben
Regelmäßiges, der Leistungsfähigkeit angepasstes Training stärkt Atemmuskulatur, Kreislauf und Immunsystem. Infrage kommen beispielsweise Schwimmen, Rudern oder Gymnastik, dabei sollte eher eine Kurzzeit- als eine Dauerbelastung im moderaten Bereich erfolgen. Ihr Haus- oder Lungenfacharzt kann Sie auf spezielle (Lungen-)Sportgruppen hinweisen.
Lungensportgruppen in Ihrer Nähe suchen
Allergene meiden
Wenn Ihr Asthma auf allergische Auslöser zurückgeht, meiden Sie diese – etwa Nahrungsmittel – konsequent. Achten Sie darauf, sich trotzdem vielseitig und vollwertig zu ernähren. Auch andere Allergene wie Pollen, Parfüms oder Blüten sollten Sie meiden. Nutzen Sie Angebote wie den Pollenflug-Index
Urlaub fern von Reizen
Oft hilft schon ein Urlaub in einer staub- und allergenarmen Gegend wie dem Gebirge oder an der See, um Asthmapatienten Erholung zu verschaffen. Abgase, feuchtkalte Luft und Smog sollten vermieden werden.
Gesprächsgruppe besuchen
Asthma führt manchmal zu psychischen Problemen oder kann auch Ausdruck von diesen sein. Sie können in einer Selbsthilfegruppe gut bearbeitet werden. Selbsthilfegruppe finden
Atemgymnastik und -technik erlernen
In speziellen Atemschulen lernen Sie Techniken, mit denen sich Beschwerden und vor allem Notfallsituationen mit Atemnot besser überwinden lassen.
Staubarm wohnen
Halten Sie Ihre Wohnung so milben- und staubfrei wie möglich. Säubern Sie sie häufig, und entfernen Sie „Staubfänger“ wie Teppiche, Sofakissen, Polster, Kuscheltiere. Lüften Sie Ihre Küche beim und nach dem Kochen gründlich. Halten Sie möglichst kein Haustier mit Fell.
Ist die Entzündung bereits chronisch geworden, wird sie mit entzündungshemmenden Medikamenten behandelt. Diese Therapie erfolgt langfristig, weil sich die Überempfindlichkeit der Bronchien nur langsam abbaut. Zudem gibt es verschiedene Aerosole zur Eindämmung akuter Atemnotsanfälle.
Für alle, die an Asthma bronchiale leiden, bieten wir ein strukturiertes Behandlungsprogramm auf dem neuesten Stand der Wissenschaft an:
Impressum:
Autorin: Sigrun Knoche, Münster (Westf.)
Medizinische Beratung: Ralf-Roger Pilgrim, Berlin
Copyright: MBO Verlag GmbH, Achtermannstr. 19, 48143 Münster (Westf.)
Stand der Information: Juni 2019
Diese Informationen wurden nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert, ersetzen jedoch nicht den Rat Ihres Arztes, der die Nutzen-Risiko-Abwägung für Ihre individuelle Behandlung vornimmt.